Wesentliches in wenigen Worten

Malborghetto und das Kanaltal

Malborghetto (ital) - Malborgeth (dt.) - Naborjet (slow.)

Kanaltal

Das Kanaltal erstreckt sich ca. 30km von

Thörl Maglarn bis Pontebba/ Pontafel,

wobei Malborghetto ungefähr in der Mitte liegt.

In Camporosso/Saifnitz ist die Wasserscheide, wobei die Fella in Richtung Adria/ Pontebba und die Slizza Richtung Schwarzes Meer/ Thörl Maglarn fließt.
Das Kanaltal trennt die Julischen Alpen von den Karnischen Alpen.

Titel

Geschichte

Das Kanaltal war immer eine wichtige Verbindung in den Süden, wie die der Römerstraße im 2.Jhdt.n.Chr.

Nach dem Ende des Weströmischen Reiches wanderten im Zuge der Völkerwanderung slawische Stämme um 600 n.Chr. ein und gründeten das Fürstentum Karantanien, von dem sich der Name "Kärnten" ableitet.

Ab 740 herrschten fränkische Könige über Karantanien und Kärnten wurde schließlich ein Teil des Herzogtums Baiern.

976 wurde Kärnten ein selbständiges Herzogtum.

1007 kam das Kanaltal durch eine Schenkung des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches an das Bistum Bamberg.

1759 wurde das Kanaltal an die Habsburger verkauft.

1919 kam das Kanaltal nach dem Ende des 1.Weltkrieges an Italien.

Sprachliche und staatliche Grenze - Pontebba

Neu Neu Die sprachliche und staatliche Grenze zu Venedig/Italien war über viele Jahrhunderte in Pontebba.

Der Ort wurde durch den Wildbach Pontebbana in das deutsche Pontafel und das italienische Pontebba geteilt.

Die Orte werden durch eine Brücke verbunden, bei der noch heute der ehemalige Grenzstein zwischen Österreich und Italien zu sehen ist.

Die Amtssprache im Kanaltal war bis zum Ende des 1.Weltkrieges über 1000 Jahre Deutsch.


Malborghetto

Titel

Namen

Es ist nicht möglich, ein genaues Datum für die Gründung des Ortes festzulegen.

1007 nach der Schenkung an die Bamberger Bischöfe wurde der Ort Bamborghetto (kleines Bambergerdorf) genannt.

Davon entstanden folgende Ableitungen.

Ab 1200 erscheint der Name Bonborghetto (Gutes Dorf).

Ende des 14.Jhdt. widersetzen sich die Einwohner der Republik Venedig, die das Gebiet in Besitz nehmen wollte. Sie zerstörten das Land und den Ort und verwendeten den neuen Namen als Warnung an die Bevölkerung.

1397 wurde es zu Malburgetto und Malburgeth (von mal=schlecht) und bis ins 18.Jhdt. verwendet.

Schließlich wurde es zu Malborgeth (dt.), Malborghet (friul.), Malborghetto (ital.) und Naborjet (slow.)

Markt

Zu einem Markt im vollem Rechtssinn gehören die bürgerliche Selbstverwaltung durch einen Rat und einen frei gewählten Richter (=Magistrat), Marktsiegel und -wappen, sowie ein Wochen- bzw. Jahrmarkt.

Marktrecht

Titel

Malborgeth bekam das Marktrecht in den frühen 1400er Jahren mit einem eigenen Gerichts- und Verwaltungsgebiet, dem Burgfried.

Siegel und Wappen

Titel


Das bischöfliche Fürstentum Bamberg verlieh dem Markt

1473 das Wappen und Siegel.

Der obere Teil zeigt ein goldenes Feld mit einem schwarzem Löwen, das durch ein schräges Band getrennt wird (Bamberger Löwe).

Der untere Teil zeigt ein rotes Feld mit einem silbernen Turm auf einer grasbewachsenen Terrasse mit einem "Wasserkanal". Er steht zwischen zwei Berggipfeln (ist bei diesem Wappen nicht abgebildet).

Wirtschaft und Wohlstand

Der Wohlstand im Kanaltal entstand durch die Eisenverarbeitung, wobei vorwiegend Roheisen aus Hüttenberg/Kärnten weiter verarbeitet wurde.

Malborgeth war das Zentrum der Eisenverarbeitung, wo Roheisen zu Stahl verarbeitet wurde.

Dazu wurde das erhitzte Roheisen mehrmals mit großen Hämmern, die mittels Wasserkraft betrieben wurden, in Hammerwerken zu Stahl geschmiedet.

Weiters wurden Eisenwaren (Draht, Nägel, Anker,..) hergestellt.

So wurde z.B. 1 Meiler Roheisen für 26 Gulden gekauft und wurde nach der Weiterverarbeitung in Pontebba/Italien für 83 Gulden verkauft.

Diese Wertschöpfung machte Malborgeth zu einem wohlhabenden Ort, hatte aber nie mehr als 100 Häuser.